Was passiert bei ASMR?

Man trifft immer häufiger auf sogenannte ASMR-Videos und hört Menschen flüstern, auf Tastaturen tippen oder das Mikrofon mit einem Pinsel bestreichen. Die einen rennen schreiend davon, während die anderen sich entspannt zurücklehnen und den Geräuschen lauschen.
Bei ASMR-Videos werden gezielt Sinnesreize stimuliert, entweder durch bestimmte Geräusche, wie Flüstern oder Knisternde Stoffe, oder aber auch durch visuelle Reize, wie Beispielsweise Handbewegungen (engl. handmovements). Einige Videos überzeugen auch durch persönliche Aufmerksamkeit, in sogenannten Rollenspielen, wie der Besuch bei einem Friseur oder Doktor. Hier sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt.
Was passiert aber bei denjenigen, die ASMR anscheinend mögen und genießen können?
Man kann es ganz einfach beschreiben:
Die Menschen, die eine gewisse Sensibilität ASMR-Content gegenüber mitbringen, können ein Kribbeln auf der Kopfhaut und teilweise auch am Rücken und Nacken verspüren, welches sich wohlig, geborgen und entspannend anfühlt.
Welche Geräusche, visuellen oder taktilen Sinnesreize dieses Gefühl hervorrufen, ist so unterschiedlich wie die Menschen es selbst sind. Somit empfindet der eine das Schmatzen als angenehm, während es den anderen abschreckt.
Die Wissenschaft konnte in den letzten Jahren zumindest schon einige interessante Studien zum ASMR-Effekt durchführen und eben genau diese Erkenntnisse ziehen. Nähere Untersuchung sind jedoch eher schwierig, da es bei ASMR um Empfindungen geht, die eben nicht jeder auf die gleiche Weise erlebt. So sei es bei den Probanden, die weder vor noch während der Studie ASMR verspürten, zu keinen signifikanten körperlichen Reaktionen gekommen.
Es handelt sich eher um eine komplexe Emotion die, ähnlich wie Nostalgie, zu gegenteilig erscheinenden Empfindungen führt: eine gesenkte Herzfrequenz (Entspannung) und eine erhöhte Hautleitfähigkeit (Erregung - nicht sexueller Art).
Ich führe gerne den Vergleich zum Essen:
So unterschiedlich der Geschmack beim Essen bei uns Menschen ist, so ist auch die Empfindung gegenüber von Sinnesreizen.